Leicht schüttelte ich den Kopf, wie kam sie nur auf den Gedanken, dass sie nicht mehr in Demetri's Leben passte? Nun gut er hatte seine Pflichten zu erfüllen, jedoch würde er sich soviel Zeit nehmen können wie er möchte. Wenn es ihr dadurch besser ging. "Ich bin sicher, das Demetri bald zurück ist. Corin und er brauchten eine Auszeit, irgendwie vertändlich bei dem ganzen Stress mit dieser nervigen Katze", murmelte ich die letzten Worte, dennoch war mir klar, dass sie es hörte. Sofia sah mich schwach lächelnd an, während sie mich fragte, weshalb ich hier war. Warum ich dieses Leben gewählt hatte. Ich schwieg, wusste nicht, ob ich ihr dies wirklich sagen sollte. Aber gewiss wusste sie dieses längst. Dies bestätigte sie mir auch sogleich, als sie weiter sprach. Leicht schmunzelte ich, während meine Hand, welche an ihrer Wange geruht hatte, durch ihr Haar strich. "Du hast ein sehr gutes Auffassungsvermögen. In der Tat, dies trifft wohl alles zu. Jedoch ist es nur eine Seite von mir. Es gab noch einen Grund, weshalb ich bei Aro blieb", meinte ich und ließ sie mit diesen Worten eine Weile nachdenken. Währenddessen musterte ich sie aufmerksam, achtete auf ihre Mimik. Leicht fragend sah sie schon aus, auch Neugier lag in ihren Augen.

Leicht verdrehte ich die Augen. Noch so ein Weiberheld? Reichten nicht schon Santiago, Felix und Afton. Leise seufzte ich, na das konnte ja noch was werden. Na ja, sollte Aro sich damit abplagen, ich hatte eh bei so was wenig Geduld. Ich schmunzelte leicht, als sie Fragte, welchen Grund ich noch hatte. "Dora's Sicherheit ist mir wichtig", meinte ich leise. Leicht nickte sie, als habe sie es wirklich geahnt. Für einen Moment wurde es Still zwischen uns, bis sie etwas vor sich hin murmelte. Natürlich verstand ich jedes Wort, dennoch runzelte ich die Stirn und sah sie fragend an. Was meinte sie genau damit? Meine Hand berührte leicht die ihre. Leicht sah sie auf, blickte mich direkt an. "Was genau meinst du?", fragte ich und hoffte auf eine Antwort.

Ich lauschte ihren Worten und legte zugleich den Kopf schief. Ihre Antwort irretierte mich. Wieso sollten wir sie töten? Ehe ich jedoch fragen konnte, antwortete sie schon auf meine unausgesprochene Frage. Leicht schmunzelte ich. In der Tat, es war töricht von ihr, dieses zu tun. Dennoch schien sie nie unsere Gesetze gelernt zu haben. Amun war wirklich schlampig gewesen, in dieser Hinsicht. Ich seufzte leicht, Aro war darüber bestens in Kenntnis gesetzt und doch tat er nichts. Wieso? Weil ihre Gabe für ihn nützlich war? "Es war vielleicht nicht gerade klug, dies zu tun, jedoch konntest du es nicht wissen. Es wäre Amun's Aufgabe gewesen dich aufzuklären", meinte ich. Sofia sah mich an, fragte nach unseren Regeln. Kurz überlegte ich, fragte mich wie viel Demetri ihr gesagt hatte. Das Sofia meine Hand in ihre nahm, ließ mich leicht lächeln. Es fühlte richtig und gut zugleich an. "Einige weißt du sicherlich schon von Demetri. Das Vampire z.B. sich nicht den Menschen offenbaren oder zu groß Aufsehen erregen sollen", meinte ich worauf Sofia leicht nickte. "Vampiren ist es untersagt unsterbliche Kinder zu erschaffen. Es gab jedoch schon mal diesen Fall und wir mussten sie beseitigen", meinte ich, Sofia's Augen weiteten sich leicht, jedoch hob ich schnell meine freie Hand um sie vom Sprechen ab zu halten. "Lass mich erklären. Unsterbliche Kinder können sich nicht kontrollieren, sie lernen nicht so wie andere Neugeborene sondern dürsten nur nach Blut. Deswegen ist es besser, sie zu erlösen", erklärte ich und lächelte zaghaft. Was sie nun dazu sagen würde?

Sofia's Worte ließen mich nachdenklich auf unsere Hände schauen. Natürlich hatte sie recht, die Kinder konnten nichts dazu. Sie waren nur Opfer verrückt gewordener Vampire. Ich sah auf zu ihr, ihr Blick war auf den Mamorboden gerichtet. Nachdenklich, wie meiner zuvor. An was sie wohl dachte? Sie wirkte nicht mehr so fröhlich und energiegelanden wie ich sie kennen gelernt hatte. Eher leer und ohne Hoffnung. Leichte Sorge machte sich bemerkbar in mir. Volterra und ganz besonders dieser Ort bekam ihr nicht. Demetri hatte das richtige damals gemacht, als er sie fortgeschickt hatte. Leicht runzelte ich die Stirn, ob sie vielleicht gehen sollte? Fort aus Volterra? Zurück zu ihren Freunden? Sicher würde es ihr dann wieder besser gehen. Jedoch bezweifelte ich, dass sie nicht ohne ihre Brüder gehen würde. Tyler konnte noch gehen, doch Demetri war an uns gebunden. Auch wenn er gehen wollte, so konnte er es nicht. "Etwas bedrückt dich, ich sehe es dir an", meinte ich ruhig. Sofia schreckte aus ihren Gedanken auf und blickte mich leicht verwirrt an. Lächelnd streichelte ich ihr über die Wange.

Ich war verwundert über ihre Worte. So hatte sie nicht gerade gewirkt, dass sie über unsere seltsame Verbindung nachdachte. Eher über etwas anderes, jedoch fragte ich sie nicht. Sofia brauchte mir dies auch nicht zu sagen, es reichte mir schon, dass sie hier war. Hier bei mir. Ich überlegte, wie ich sie von ihren tristen Gedanken ablenken konnte. Es musste etwas sein, worüber sie sich freuen würde. Mir fiel nur der Strand ein, das Surfen. Leicht schüttelte ich den Kopf, blickte ihr in die Augen. Noch immer streichelte ich ihr über die Wange. Es schien, als ob es das normalste auf der Welt wäre zwischen uns. Ihre Frage berechtigt, was war es nur? Ich lächelte, als sie es tat und mir ihre Hand auf die Wange legte. Sie ebenfalls streichelte. Es war ein schönes Gefühl und ich konnte es nicht verhindern, dass ich mein Gesicht leicht an ihre Hand schmiegte. Noch immer blickte ich ihr in die Augen. Intensiver, als zu vor. Musterte sie kurz, bevor ich mich unbewusst ihr nährte. Ich konnte es nicht kontrollieren und ehe ich etwas tun konnte, lagen auch schon meine Lippen auf die ihren.

Zärtlich war der Kuss, der so viel Verwirrung in mir auslöste. Noch mehr, als eh schon. Ich bemerkte, wie Sofia mich sanft an sich zog. Den Kuss ebenso erwiderte. Doch so plötzlich diese Nähe zwischen uns beiden war, so endete sie auch. Sofia schubste mich leicht zurück und war schneller in der Mitte des Saales, als ich reagieren konnte. Mein Blick lag verwirrt und geschockt auf ihr. Fragte mich, was ich gerade getan habe, was wir getan haben. Blinzelnd legte ich eine Hand an meinen Kopf. Fuhr mit ihr durch mein Haar. Ich war eindeutig nicht mehr ganz richtig in Kopf, Aro färbte mit seiner Verrücktheit ab. Eindeutig. Ich schluckte leicht, als ich an Dora dachte und biss mir sogleich auf die Unterlippe. Noch immer spürte ich den Druck von Sofia‘s weichen Lippen auf den meinen.
Leise hörte ich Sofia‘s gemurmeltes Wort. Jedoch brach sie ab, wusste nicht, was sie sagen sollte. Auch ich wusste es nicht und dabei war ich es immer der auf alles gefasst war. Doch konnte man auf so eine Situation gefasst sein? Eine seltsame Stille lag im Saal. Wir beide sahen uns nur an, wussten nicht recht, was wir sagen sollten. Ich wusste ja nicht mal, warum ich dies getan hatte. Die Minuten verstrichen, bis ich mich schließlich erhob und leise räusperte. „Ich… also…“, stotterte ich mir einen zu recht. Sogar das war neu für mich. Entschuldigend blickte ich sie an, etwas anderes konnte ich ja wohl nicht.

Blinzelnd sah ich sie an, als ich ihre Worte hörte. Niemanden erzählen? Einerseits war es wohl besser und andererseits... konnte ich dies Dora wirklich verheimlichen? Normalerweise hatten wir keine Geheimnisse voreinander. Ich senkte leicht den Blick, dachte nach. Überlegte nach einer Lösung. Dora würde mehr als durch drehen. Sie würde toben, wenn nicht sogar uns an die Kehle gehen. Obwohl ich nie zulassen würde, dass Sofia etwas geschieht. Ihre nächsten Worte ließen mich aufhorchen. Fast schon entsetzt blickte ich sie an. Ihre Worte drangen nur langsam in mein Kopf. Wollte nicht so richtig verstehen was sie meinte. Doch als ich es dann tat, schüttelte ich leicht den Kopf. Das konnte nicht wirklich ihr ernst sein. Langsam trat ich auf sie zu. Blieb schließlich genau vor ihr stehen. Wieder sahen wir uns in die Augen. Jedoch nicht so intensiv, wie zuvor. "Wenn dies dein Wunsch ist..", meinte ich leise, senkte dabei abermals den Blick. Ich wollte dies nicht. Wollte sie weiterhin sehen, sie... sie änderte mich. Ließ mich anders sein. Auch wenn ich nicht wusste wieso.

Ich legte den Kopf schief und schloss leicht die Augen. Dachte nach, ihre Worte, hatten etwas wahres an sich. So unkontrolliert, wie ich mich eben aufgeführt hatte, war das dümmste was je passieren konnte. Sofia zog mich an und ich wusste nicht, ob es wieder geschehen würde. Ob ich nicht wieder sie küssen würde, ihr nah sein. Näher, als gut für uns war. Seufzend fuhr ich mir durch das Haar, begann auf und ab zu laufen. Überlegte nach einer Lösung. Uns voneinander fern zu halten war keine Lösung auf Dauer. Immerhin würde sie öfters in den Thronsaal kommen, da würden wir uns begegnen. "Ich werde nicht so lassen, dass Dora dir was antut", murmelte ich, wusste nicht, ob sie es vernahm. Ich blieb stehen, musterte die Decke. "Dann lass uns herausfinden, was das für eine komische Verbindung ist. Ich halt mich auch so gut es geht von dir fern", meinte ich ernst. Es war leicht vor den anderen eine Maske aufzusetzen, sie in den Glauben zu lassen, das alles normal war. Immerhin tat ich dies schon mehrere Jahrhunderte. Sofia blickte mich zweifelnd an, wusste nicht so recht, was sie davon halten sollte. Verübeln konnte ich ihr es nicht. Ich wusste selbst nicht genau, was wir tun könnten.