Ich saß in meinem Zimmer und starrte die Wand an, sie befand sich mir genau gegenüber und war so kahl wie eh und je. Selbst wenn ich wollte könnte ich keine Bilder oder Poster dran aufhängen, nicht mal Geld für eine Tapete hatte ich. Sie war also Grau und ein wenig rissig, damit sah sie genauso herunter gekommen aus wie der Rest meiner kleinen 1-Zimmer Wohnung. Mehr konnte ich mir einfach nicht leisten bei dem was ich verdiente, doch ich war froh wenigstens überhaupt ein Dach über dem Kopf zu haben. Zudem verbrachte ich hier eh nicht viel Zeit sondern bewahrte hauptsächlich mein Spärliches Hab und Gut hier auf. Sowie das Geld das ich mit meinen Jobs verdiente, es lag gut Versteckt unter einer Losen Diele im Fußboden. Man konnte ja nie wissen ob nicht doch mal wer in diese Bruchbude einbrechen würde um was brauchbares zu finden. Jedoch glaubte ich nicht das ein Dieb an den knappen Klamotten, welche ich für den Job im Stripschuppen brauchte begehren würde. Da war dann wohl der eine Anzug und die Krawatte sowie das Hemd interessanter. Diese brauchte ich meist für den Eskort, da mit meist reichere Damen und Herren buchten. Es war ein Armseeliges leben, das wusste ich. Doch ich hatte auch keine Möglichkeit es zu ändern, zumindest zum Momentanen Zeitpunkt nicht. Dazu hatte ich einfach nicht das Geld. Doch so schlimm sich meine Jobs auch anhören, so schlimm sind sie gar nicht. Sie können sogar richtig Spaß machen, wenn die richtige Person einen Bucht oder mit ins Separee kommt.
Nach 5 Minuten Wand anstarren stand ich schließlich doch von der Matratze auf die ich Bett nannte und ging zu dem Regal der als Schrank diente. Mit der Hand an dem Vorhang den ich davor gehängt hatte, so wurden die Klamotten nicht ganz so miefig und staubig, sah ich auf die Regalbretter und überlegte was ich heute Anziehen sollte wenn ich in den Laden ging. Es war schon sieben Uhr und um acht musste ich da sein. Die Klamotten für die heutige Show waren schon gepackt, doch würde ich ja auf dem Weg hin ganz normale Straßenkleidung tragen.
Letzendlich entschied ich mich dann für eine ausgewaschene schwarze Röhrenjeans und ein graues Shirt auf dem ein Bild des Big Ben in Schwarz abgebildet war. Nach dem anziehen sah ich im Bad noch mal in den Spiegel über dem Waschbecken, er hatte einen Sprung doch das war mir egal solange ich mich noch drin sehen konnte. Ich entschied das ich mich heute noch nicht rasieren musste und benutzte nur etwas von dem billigen Duftwässerchen das ich besaß. Nun hieß es einmal durchatmen und dann ab zum Job, so schnappte ich den also meine Tasche und verließ die Wohnung und das heruntergekommene Mietshaus. °Irgendwann, irgendwann werd ich es besser haben!° dachte ich mein Tägliches Mantra und machte mich auf den Weg die Straße hinunter zum 'Sternenprinz'.