Ich trat gerade aus der Tür von Sulpicia und da sah ich auch Chelsea schon, wie sie gerade das Gemach von Athenodora verließ. Sie lief geradewegs auf mich zu und fragte dann auch sofort nach was mit mir los ist. Schon vorhin konnte sie spüren, das mir etwas auf der Seele lag und ich deswegen auch einen traurig Gesichtsausdruck hatte. Mein Blick senkte sich zu Boden, dabei fiel mir eine Haarsträhne über mein Gesicht. °Demetri hätte sie mir jetzt sicherlich weggestrichen..°, dachte ich. Ich dachte nur noch an Ihn. An seinen Geruch, an seine nervige aber doch fürsorgliche Art, die ich so sehr an ihm mochte. Er war mir so nah, aber doch so fern. Auch wenn wir im selben Schloss waren, er fehlte mir. Einen kurzen Moment dachte ich an Afton, schließlich waren die beiden zusammen auf Wache. Ich hoffte inständig das sie sich nicht die Köpfe einschlugen. Ich wusste ja was für ein Temperament Demetri hat und wie provokant Afton sein kann. Nun riss ich mich aus meinen Gedanken, nachdem Chels nochmals fragend meinen Namen sagte. "Es geht mir gut..", log ich und ich versuchte ein Lächeln auf meine Lippen zu formen. Es fiel mir schwer, denn ich dachte ununterbrochen an die beiden und wie das alles bloß weiter gehen soll. Zumal ich immernoch der Überzeugung bin, das Demetri Sahra sehr mochte. Vielleicht sogar mehr als mich. Chelsea zog eine Augenbraue hoch und sah mich unglaubwürdig an. Sie meinte ob es an Afton lag. Nur widerwillig nickte ich, denn eigentlich wusste sie ja schon, das es größtenteils wegen ihn war. Wie immer. "Er.. hat mich wieder kaum beachtet, geht wieder viel zu sehr seiner Arbeit nach." Sie schüttelte den Kopf und ich sah ihr an das sie wieder etwas wütend dabei wurde, wenn ich so von Afton erzählte. Ich wartete nun gespannt auf ihre Reaktion und was sie noch sagen würde. Doch ich wusste schon vorher, das es wieder die selben Worte waren, da sie mir schon länger von ihm abgeraten hatte, das ich mich von ihm trennen sollte.

Weiter redete sie auf mich ein. "Man Chelsea, ich weiß das alles.. Doch ich liebe ihn so sehr. Mich einfach von ihm zu trennen.., das geht nicht. Wir sind nun schon so lange zusammen", meinte ich dann. Als sie mir sagte das er sogar die Empfangsdame anflirtete, wurde mein Blick wieder betrübt. "Chels er tut mir so weh. Warum?", sagte ich leicht verzweifelt. Wahrscheinlich wären mir schon die Tränen gekommen, weil es einfach nur noch wehtat, von den Männern so behandelt zu werden. Sie schlug mir vor einen der anderen Wachen zu nehmen, doch sie verstand mich nicht. Es gab eigentlich keinen bis jetzt der besser sein konnte als Afton. Außer.. Der Einzige den ich in betracht ziehen konnte war Demetri. Ich dachte wieder an die Momente in denen wir in meinen Gemach waren. Es war so schön, auch wenn er mich noch so sehr ärgert. Mir fiel auf, das ich es irgendwie liebte, wenn er das tat. Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen als eine niedere Wache den Flur entlang kam, Chelsea ihn aber schnell wieder vertreiben konnte, nachdem sie ihn die Meinung sagte. Er flüchtete in windeseile. Und wieder senkte ich den Kopf, dachte nach. Chelsea entging dies nicht. Sie nahm mich in ihre Arme, da sie merkte ich brauchte jetzt jemanden der mich tröstet. "Bis jetzt hatte ich nie Glück! Und dann auch noch Demetri..! Er ist kein bisschen besser als die anderen, ich blick bei ihm gar nicht mehr durch",sagte ich und wurde dabei etwas lauter. Es platzte so aus mir heraus und erst dann bemerkte ich, was ich Chelsea da gerade anvertraut hatte, auch wenn es unabsichtlich war. Entgeistert blickte sie mich an. "Auch er hat mich verletzt. Er.. scheint wohl was mit Aro's Hauskätzchen zu haben. Jedenfalls riecht er stark nach ihr und andersrum genauso. Außerdem hat er schon zugegeben das sie ein paar Stunden gemeinsam miteinander verbrachten. Mit Kissenschlachten." Ich stockte, ehe ich nochmals zum reden ansetzte. "Jedoch muss ich zugeben.. Ich mag Demetri sehr. Mehr als ich vielleicht zugeben möchte", sagte ich ihr mit einem sanften Lächeln auf meinen Lippen.

Sie hielt mir ihre Hand an die Stirn und fragte ob ich Fieber hätte. Sie nahm mich mal wieder nicht ganz ernst. Eigentlich hätte ich mir mehr verständnis von ihr erhofft, aber ich kannte ihre Art mittlerweile. Außerdem hielt sie nichts von diesen Beziehungen, sie hatte Felix und Santiago. Obwohl diese ja auch ziemliche Flirtmeister waren. Felix machte das wahrscheinlich nur mit, weil er so cool wie Demetri sein wollte und mit unter auch um Heidi etwas eifersüchtig zu machen. Vielleicht war Chelsea nicht gerade Konkurrenz für sie, da man eigentlich wusste, das Heidi eine überragende Schönheit ist. Ich hatte mich mittlerweile etwas beruhigt und sah nun wieder direkt zu Chelsea. "Felix flirtet wahrscheinlich nur mit dir, um Heidi eifersüchtig zu machen. Jeder Blinde sieht doch wie sehr er auf sie steht. Naja solange es dich nicht stört, Mittel zum Zweck zu sein", grinste ich etwas. Sie schüttelte den Kopf und meinte es mache ihr nichts aus, da sie selbst nur auf Spaß am 'Leben' aus war. Als sie mir von ihren flirtereien mit Felix und Santiago erzählte, grinste ich vor mich hin. "Mag sein das du so jemand bist. Nur mir liegt wirklich viel an Demetri. Ich habe es vorher nie so intensiv gespürt wie jetzt. Ich kann kaum ohne ihn sein, er fehlt mir", gab ich aufrichtig zu. "Außerdem denke ich, das du diesen Bezug dazu schon hättest, nur musst auch du erstmal den finden, der dich wirklich glücklich machen kann. Bradley und Afton.. Sie sind und waren nie die Richtigen, auch wenn es vielleicht gefühlt hatte. Vielleicht habe ich mich einfach zu sehr in dieses Gefühl hineingesteigert, das es einer von ihnen in diesem Augenblick gewesen wäre. Auch wo ich noch so sehr um Bradley trauerte, es war nur der Schmerz, der irgendwann verging. Wäre er wirklich der gewesen, dann wäre ich über mehrere Jahrhunderte in tiefster Depression gefallen, wie Meister Marcus wegen seiner Didyme. genauso ist es bei Afton, er verleiht mir nicht das Gefühl, welches mir innerlich noch fehlt. Doch Demetri.. gibt mir genau das. Ich habe aber angst.., angst davor das er sich mehr für Sahra entscheiden wird, als für mich. Und wenn Afton mich so sehr liebt, wie er sagt, dann würde ich ihn ungern verletzten wollen." Ich redete mir meinen Kummer komplett von der Seele und ich hoffte inständig das Chelsea mich nun ansatzweise verstehen konnte, versuchte sich in meine Lage hinein zuversetzten. "Jane hatte schon recht Glück mit ihrem Gefährten, er ist sehr nett", meinte ich. Chelsea nickte zustimmend. Wieder störte uns eine niedere Wache. Auch mich nervte es langsam, das sie ständig hier herum liefen. Chelsea schickte ihn schnell wieder weg. "Verschwinde, ehe wir dich noch in Stücke reißen!", zischte ich ihm noch zu und so schnell wie er kam, verschwand er auch wieder, gefolgt mit einem ängstlichen Gesichtsausdruck. Nun widmete sie sich wieder mir zu. "Danke Chelsea, ich bin dir wirklich dankbar dafür", sagte ich, mit einen Lächeln. Daraufhin umarmte ich sie nochmals, als dank.

"Na wenn das so ist. Dann weiterhin viel Spaß dabei", grinste ich sie an. "Du musst nur daran glauben. Du bist ein Vampir, auch dir wird irgendwann der zu Füßen liegen, der dein Herz für immer zum schmelzen bringen wird", sagte ich und lächelte sie dabei an. Das mag zwar etwas schnulzig klingen, doch ich war fest davon überzeugt, das es klappt. Sie schien pber meine Worte nachzudenken, setzte gerade zum reden an, bis mal wieder eine der niederen Wachen in unser Gespräch platzte. °Was ist denn schon wieder°, dachte ich genervt und verdrehte die Augen. Die Meister ließen uns zu sich rufen, mal wieder. Diese wollten das wir ihre Gemahlinnen zum Thronsaal begleiten sollten. Chelsea bestätigte das wir uns gleich auf den Weg machen würden, die niedere Wache nickte und ging fort. Sie wandte sich mir zu. Ich nickte, als sie ihre Worte sprach, grinste sie dabei an. "Dann werde ich zu Athenodora gehen und dann mit ihr zusammen nachkommen." Schon machte sich Chelsea auf den Weg und auch ich ging hinüber zu Athenodora's Gemach. Ich klopfte an ihre Tür, wartete darauf bis sie mich hereinließ. "Liebe Athenodora, Caius möchte das sie in den Thronsaal kommen, ich soll sie begleiten", sagte ich mit höflichen Ton. "Herrin Sulpicia und Chelsea müssten schon dort sein." Zusammen gingen wir dann aus ihrem Gemach, in den Thronsaal.